Peter Konwitschny, Regie

Portrait von Peter Konwitschny

Peter Konwitschny

Peter Konwitschny, 1945 in Frankfurt am Main geboren, lebt in Neumarkt i.d. Operpfalz.  Durch die Berufung seines Vaters zum Gewandhauskapellmeister kam er bereits als Dreijähriger nach Leipzig. Das Studium an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ Berlin schloss er 1970 mit Auszeichnung ab. Die Regisseurin Ruth Berghaus, der er in den Jahren ihrer Intendanz beim Berliner Ensemble assistierte, wurde für ihn zu einer prägenden Persönlichkeit.

Von 1980 bis 1985 arbeitete Peter Konwitschny als freischaffender Regisseur an zahlreichen Theatern. 1986 wurde er Mitglied des Staatstheaters Halle, wo seine profilierten Inszenierungen, darunter Floridante und Rinaldo, wesentlich dazu beigetragen haben, die Händel-Pflege neu zu beleben.

Ab 1991 inszenierte er in der Intendanz von Gerhard Brunner siebenmal an der Grazer Oper. Seine vielgerühmten Inszenierungen von Aida, Macbeth und Falstaff setzten neue Maßstäbe für eine zeitgemäße Verdi-Dramaturgie. Sie waren ausschlaggebend, dass er selbst von der Zeitschrift OPERNWELT zum Regisseur, Jörg Kossdorff zum Bühnenbildner, Jacek Strauch zum Sänger, Falstaff zur Aufführung und Graz zum Opernhaus des Jahres 2001 gewählt worden ist – mit dem, nach Stuttgart, zweithöchsten Votum der Juroren.

Lohengrin, 1998 in Hamburg inszeniert, markierte einen ersten Höhepunkt seiner fruchtbaren Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners. 2000 folgte seine denkwürdige, gleichfalls gefeierte Götterdämmerung in Stuttgart. In der Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Ingo Metzmacher wurde Hamburg durch elf gemeinsame Produktionen zu seiner dritten künstlerischen Heimstatt. Werke von Schönberg, Berg und Nono markierten weitere Höhepunkte seines musiktheatralischen Schaffens.

Peter Konwitschny ist als bisher einziger Künstler bereits sechsmal zum Regisseur des Jahres gewählt worden. In seinem theatralischen Ethos ist er geprägt von der Haltung und dem Wollen Brechts, die Zuschauer nicht bloß zu informieren oder zu unterhalten, sondern sie geistig zu fordern und zu aktivieren. Allein darin erkennt er die Möglichkeit, die Bühnenkünste weiterhin als ein integrales Element unserer menschlichen Existenz zu bewahren.

Peter Konwitschny ist Mitglied der Akademien der Künste in Dresden, Hamburg und Berlin, wo sich seine künstlerische Arbeit umfassend dokumentiert findet. 2016 erhielt er den für La Juive den FAUST, den Preis des Deutschen Bühnenvereins.

Seine kreative Auseinandersetzung mit Hauptwerken der französischen Repertoires fand ihre Fortsetzung in Stuttgart, Dresden und Dortmund, wo er Cherubinis Medea, Meyerbeers Die Hugenotten und Aubers Die Stumme von Portici inszenierte.

Deutsche Opern blieben im Zentrum seiner Regiearbeit. Er inszenierte Wolfgang Rihms Die Eroberung von Mexiko bei den Salzburger Festspielen 2015, Werner Egks Peer Gynt im Theater an der Wien, Othmar Schoecks Penthesilea in Bonn sowie Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten in Nürnberg .

Besonders gewürdigt wurde Peter Konwitschny in der laufenden Spielzeit für seine Inszenierung von Lanzelot in Weimar und Erfurt, ein wenig beachtetes Werk von Paul Dessau.


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